Hast la victoria siempre

Hast la victoria siempre

Donnerstag, 1. August 2013

Sendet meinem Hawimädel Gedanken des Muts, der Stärke und der Ruhe....

... es wird ein wirklich schwerer Tag für sie. Ihre Beule ist verdammt gross und sitzt an einer echt beschissenen Stelle - hoffentlich ist weder Darm noch Urogenitaltrakt betroffen und das Ding lässt sich noch entfernen. Eine leichte OP wird es sicher nicht werden.
Da ich nicht sicher war, ob ich sie morgen früh vor dem OP Termin gefangen bekommen würde - die Hawis laufen frei - hab ich mich um kurz vor 22:00 auf die Pirsch begeben, um die Süsse heute abend schon zu fangen und dann die Nacht im Barbiebus verbringen zu lassen. Erstaunlich schnell und durch einige glückliche Zufälle begünstigt, habe ich sie bereits nach 1/4 Stunde Jagd, durch die ich es mir jetzt mit Sicherheit mit einem grossen Teil der Mädchenmannschaft verdorben haben dürfte, in einem Rohr gehabt, das ich an beiden Seiten zuhalten konnte. So bekam ich sie ohne Kampf schnell und schonend in den Barbiebus gefüllt, in dem sie jetzt randaliert und nach einem Ausgang sucht.....
Seid in Gedanken bei dem armen kleinen Tierchen, das jetzt mit der Situation klarkommen muss und haltet bitte ganz fest alle Daumen, dass 1) morgen das Tierarzt-Team mit dem Mäuschen klarkommt, sie 2) operabel ist und 3) alles schadlos übersteht....

(06:00) Wir hatten wohl beide eine eher beschissene Nacht. Ich konnte vor Sorgen nicht richtig schlafen und meine kleine Süsse hat erst mit nur einer halben Stunde Aufwand demonstriert, dass ein Barbiebus eine Halbwilde nicht wirklich für eine Nacht beherbergen wird, wenn sie es denn nicht will. Hätte ich sie weiterarbeiten  lassen, wäre sie inerhalb einer Stunde aus dem Ding herausmarschiert. Die Plastikgitter haben wohl für Halbwilde maximal symboliischen Wert. So musste ich die Kleine gegen 23:30 noch in einen Käfig mit Metallgittern umtopfen, den ich schnell noch aus dem Keller holen musste.
Ich hatte mit meiner Liebsten vereinbart, dass sie mich nochmal kurz weckt, wenn sie ins Bett gehen würde und so haben wir die Behausung des Hawimädels gegen 2:00 nochmal auf Dichtigkeit überprüft.
Um 5:00 klingelte mein Wecker und in mein Ohr drangen Nagegeräusche. Die Süsse hat sich ein Fenster in die Käfigwanne gebaut. 2 Quadratzentimeter ist es nun schon gross und ich musste es direkt nach dem Aufstehen erstmal durch ein davorgeschraubtes Extragitterstück abdichten. Hoffentlcih hält die restliche Wanne so lange stand, bis ich Madame nach der OP wohlbehalten wieder zu hause habe.... Shit.

(11:40) Ich sitze in einer Telefonkonferenz und habe eben kurz heiimlich still und leise beim Tierarzt angerufen: Das Mäusel lebt, OP gut gelaufen, ich bin der glücklichste Mensch der Welt.
Werde sie sowie ich hier weg kann abholen....

HUUUUURRRRRRRRRAAAAAAAA!!!!!!!1!one!eleven!  
HURRA!!! HURRA!!! HURRA!!!


Dank an alle Mitleidenden fürs Mitleiden!!!!

(13:45) Das Glücks- und Erleichterungsgefühl ist schier unbeschreiblich. Ich habe mir nicht solche Sorgen um ein Tier bei einer Operation gemacht, seit ich die erste Ratte habe operieren lassen müssen. Ich sass auf glühenden Kohlen in meiner Telefonkonferenz und selbst nachdem ich verstohlen beim Tierarzt angerufen hatte, hab ich mir Sorgen gemacht. Erst, dass dem Tierchen etwas geschehen könnte, dass die Beule evtl. inoperabel sein könnte, dass sie die OP nicht überlebt und dann, dass sie anfängt sich eine Tür in die Käfigwanne zu fräsen, nachdem die Benommenheit langsam von ihr weicht... Das hätte ja auch gerade noch gefehlt. Alles gut überstehen und dann beim Tierarzt reissausnehmen. Oh je, oha, uffz, und puuuuuuuuuuuh - war ich erleichtert als ich sie wieder in die heimischen Gefilde tragen konnte.
Wie immer nach Tierarztbesuchen war es auch bei ihr: sowie sie den Geruch von Zuhause in die Nase bekam, war Angst, Panik, Scheu und alles andere vergessen und sie sass angeregt schnuppernd auf ihrem Häuschen. Inzwischen hab ich ihre Käfigtür geöffnet und sie kletterte hinaus, zurück in ihr geliebtes Revier. Alles, alles, alles musste erneut erkundet und beschnuppert werden, sie hat mehrmals die grosse Runde gemacht und sich vergewissert, dass alles noch da ist, wo es hingehört.
Sooooooooooooooooooooo süss! Hätte ich sie fangen können, hätt'ich sie vor Begeisterung abgelutscht. Aber so musste ich mit meiner Flasche alkoholfreiem Sekt zuufrieden sein, die ich gerade auf ihr Wohl und auf das Wohl alles süssen, kleinen Ratten dieser Welt leere.
Halbwilde sind eine ganz eigene Erfahrung für sich - grossartig und anstrengend, obwohl ich mit meiner Truppe ja noch ein Riesenglück habe, denn die sind vergleichsweise total zutraulich. Nur mit den Krankheiten ist das echt verdammt schwierig. Man stelle sich die grössten Schwierigkeiten vor, die man miit Farbratten beim Tierarzt haben kann und multipliziere das mit mindestens 10.

Als ich die Süsse eben abholte, war der operierende Superheld-Tierarzt gerade nicht zu sprechen. Ich ruf nachher mal da an und werde Euch dann erzählen, was die Kleene nun hatte. Wen's nicht interessiert, der braucht es dann ja nicht lesen............ 

(18:45)  Hatte um 16:00 schon beim Tierarzt angerufen und nachgefragt, was es denn nun war, aber dann musste ich erstmal einen Moment im Garten herumlümmeln und dann noch einkaufen....
Ihre Beule war wohl ein hühnereigrosses Lymphom (entarteter Lymphknoten) genau in der Leistenbeuge. Ich hab den viel zu spät entdeckt, weil ich die Hawis ja immer mehr oder minder nur vorbeisausen sehe, nicht unterscheiden kann und wenn es Paste gibt, seh ich 5 gleichzeitig plus eine Handvoll andere Gierlappen. Gut entdecken konnte man es komischerweise nur, wenn man auf gleicher Höhe liegend die Kleene von hinten wegflitzen sah. Wegflitzen hab ich sie oft gesehen, aber mir fehlte wohl die adäquate Bodenposition. Nach der erstmaligen Entdeckung hab ich dann noch ca. ne Woche beobachtet und dann auf den am Dienstag vereinbarten Termin für heute gewartet. 1 1/2 Wochen, in denen das Hühnerei an meiner Ratte ordentlich gewachsen ist....
Der Tierarzt äusserte sich recht anerkennend über die Gegenwehr, die die Kleine dem Gefangenwerden und der Narkose-Einleitung entgegenbrachte. Das sei wohl ein anständiges Stück Arbeit gewesen. Die eigentliche Operation wäre dann wohl nur halb so wild gewesen.
Was die Medikamentennachsorge betrifft, habe ich mit dem Tierarzt vereinbart gehabt, dass er prophylaktisch ein Depot-Antibiotikum(Convenia) spritzt. Das erspart mir die Jagd nach dem Tier mit dem Medizinlöffel in der Hand, die ich ansonsten für mindestens 5 Tage hätte tgl. auf uns nehmen müssen. Schmerzmittel/Entzündungshemmer muss sie dennoch jetzt 2-3 Tage bekommen. Wenn sie sich da nicht drauf einlassen sollte, dann kann ich es nichtändern - ich hoffe aber mit Geduld und Energie irgendwann und irgendwie erfolgreich zu sein. Ich war so schlau, den Tierarzt zu bitten, der Kleenen eine Tonsur zu verpassen, wenn er sie denn schon in Narkose hat. Jetzt hat sie eine etwas doof aussehende kahle Stelle auf der Birne, aber unterscheidet sich dadurch immerhin sichtbar von dem anderen braunen Gesocks. Anders wüsste ich nicht, wie ich eine Nachsorge bewerkstelligen sollte.
Die schlechte Nachricht: Die Naht ist vorsichtshalber nicht nur genäht sondern zusätzlich getackert.... In 10 Tagen müssen also die Klammern entfernt werden, sofern Madame das nicht schon selber veranstaltet haben sollte - zumindest werde ich in 10 Tagen kontrollieren müssen, ob sie alle Klammern selbst entfernen konnte....

10 Kommentare:

  1. Ich hab an euch gedacht und schon Daumen gedrückt.

    Sooo hartnäckig hab ich mir die Kleine allerdings nicht vorgestellt.
    Ich hoff sehr, dass alles gut geht...

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  2. Wir drücken auch ganz ganz doll die Daumen, dass alles gut geht!!

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  3. Ich muss gestehen, ich hab gerade richtig Angst. Haab die Kleene eben abgegeben und bin zur Arbeit gefahren. Hoffentlich kriegen der Tierarzt alles gut hin....

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  4. Ach das freut mich wirklich so sehr. :) Und toll, dass du hier auch immer updatest (mich interessiert der Befund).

    Gute Genesung für die kleine Maus und für dich: Prost ;)

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  5. Ui...das war ja echt eine Aktion.
    Der Doc hat aber nicht gesagt: Hawi- nie wieder. ;)
    War die Kleine eigentlich die eine besonders zutrauliche? Damit es ein klein bisschen leichter ist die Metacampaste zu verabreichen.
    Um die Klammern kümmert sie sich sicher selbst. Wer Barbiebusse schafft, schafft auch Klammern. ..
    Gute Genesung.

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  6. Nee, der Doc sagte als Reaktion auf meinen überschwänglichen Dank: "Das ist unser Beruf!"
    Aber er hat das schon toll hinbekommen. Ich bin wirklich unglaublich dankbar. Ich hab mir immerzu alle Dinge vorgestellt, die schief laufen können, inclusive kopflose Flucht im Behandlungszimmer....
    Und nee. Leider ist die Kleine eine von den beiden besonders scheuen.....
    Mal sehen, wie es morgen läuft. Heute war sie ja medikamentös eingedeckt. Morgen müsste ich dann eine Portion Metacam loswerden - und ich durfte heute gerade bei Fee beobachten, dass man selbst die geliebte Paste nicht geniessen kann, wenn sie nach Metacam schmeckt... Gerieben hat sie sich und geborstelt....
    Aber in der Tat ist das Schlimmste erstmal ausgestanden. Sehr schmerzhaft istt die OP Naht hoffentlich nicht.... Notfalls nimmt sie eben kein Metacam an. Das kann ich dann leider nicht ändern - Verabreichung oral per ml-Spritze ist wohl eher auch eine tolle Idee mit NULL Realisierungschance. Ausserdem muss man das Fell der Ratte ja erst haben, bevor man damit ein Sofa beziehen kann.....

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  7. Eine gute Genesung der kleinen Maus!
    Ich hoffe nur das all ihre anderen Geschwister für eine sehr lange am besten für immer gesund bleiben...

    Immerhin hat sie jetzt eine kahle stelle aufm Kopf. .. ohne wäre das ja echt unmöglich

    Alles alles liebe und gute der süßen!

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