Wenn das Kunst ist, dann braucht man die Frage nicht zu stellen, ob es eine Berechtigung oder einen Sinn hat. Kunst braucht keine Berechtigung und keinen Sinn - sonst gäbe es Kunst nicht.
Aber, so möchte ich hinzufügen: Eine wehrlose Kreatur ohne Berechtigung zu töten - das ist keine Kunst. Das machen wir weit über 700000000 mal im Jahr alleine in Deutschland....
Also was ist es dann? Wenn es eine Aktion ist, dann reicht eigentlich das Gedanken-Experiment. Was aber kann die Ratte dafür? Und das eben ist es. Wieso wird ein vollkommen unbeteiligtes Tier da hineingezogen? Das ganze Kunststück wäre doch viel radikaler, drastischer, kompromissloser und aussagekräftiger, wenn sich der tolle Herr "Künstler" Florian Mehnert selber als Kunstproband zur Verfügung stellte. So aber ist es Wichtigtuerei ohne Risiko für den "grossartigen" Aktionisten.
Ich könnte stundenlang kotzen, dass sich solche aufgeblasenen Arschlöcher auch noch wichtigtun können mit dieser pseudokritischen Scheisse.
Mir fehlen die Worte und dennoch ringe ich mit dem Begreifen. Es kann einfach alles nicht wahr sein und ich wünsche mir so oft, endlich aufzuwachen.
«Die Reflektierten, Problembewussten erreiche man immer, dafür müsse man keine Tiere töten: "Aber ich will die breite Masse ansprechen, die alles zulässt, fließen lässt, nie auf die Straße geht. Um die aufzurütteln, brauchst du einen Schockmoment." Das Experiment belaste ihn durchaus, sagt Mehnert. "Das alles vorzubereiten, war nicht nur eine technische, sondern auch eine emotionale Herausforderung. Aber ich will den Leuten drastisch vor Augen führen: Man kann über das Internet töten. Das ist kein Schreckensszenario, sondern längst Realität."»Ja die durchweichte labberige Künstlerseele leidet, eine enorme "emotionale Herausforderung", ja ja. Als weiche Künstlerbirne hat man es nicht leicht. Welch ein Opfer bringt der sensible Hohlkopf !!!
«"Auch wenn man auf einer abstrakten kognitiven Ebene zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann, das Unterbewusstsein trennt das nicht. Alles wird zum Spiel. Es wird sicher einige geben, die es witzig finden, auf die Ratte zu schießen. Ich rechne mit einem Massaker."»Hey, wie kritisch, hey, wie hinterfragerisch gibt sich die aufgeblasene Intellektuellen-Strichmännchen-Karikatur. Ich könnte ihm ganz gamifiziert, ganz spielerisch den Hals umdrehen.
Update:
SPON: Künstler lässt auf Ratte schießen: "Ich muss Grenzen überschreiten"
Wo liegt denn die "Grenzüberschreitung" dieses armseligen Kunst-Wichts? In der Lebensverachtung? Iwo:
«Die Fleischproduktion hat mittlerweile kaum mehr fassbare Dimensionen angenommen: Allein in Deutschland werden jährlich 58 Millionen Schweine, 630 Millionen Hühner und 3,2 Millionen Rinder geschlachtet. Im Schweineschlachten hat es Deutschland damit inzwischen zum traurigen Titel "Europameister" gebracht.» (BUND)oder:
« In Deutschland ist die Anzahl der Jagdscheininhaber seit 1968 (283.682) mit einigen Pausen ständig steigend und liegt bei 361.557 (2012/2013).» (Wikipedia: Jäger)361.557 Jagdscheininhaber, die - ein paar wenige vielleicht ausgenommen - aus purer Lust am Töten auf Tiere schiessen; über 700000000 für die "Nahrungs"-mittel-Gewinnung (und zur Hälfte für die Mülltonne) umgebrachte "Nutz"-Tiere pro Jahr (ohne Fische!) [für die ganz dummen unter den Künstlern mal als Grafik].
Wo also liegt die Grenzüberschreitung dieses verachtenswerten, abscheulichen und schmierigen "Kunststücks"???
Dieses widerwärtige und lebensverachtende blutige Schmierentheater atmet denselben Geist, der diese Gesellschaft eh durchweht. Es öffnet niemand die Augen, weil es eben einfach nur dieselbe Scheisse ist, die tagein, tagaus eh passiert in dieser Welt, die keine Achtung vor den Mitlebewesen kennt, die Schönheit nicht erkennen kann, die Ehrfurcht vor dem Leben nicht kennt.
Der tägliche Blick in die Zeitung ist doch "Schockmoment" genug. Für den, der sehen kann jedenfalls. Für den, der noch eigene Empfindung kennt.
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